Lahmheit durch unpassenden Sattel

So jetzt gibts wieder was Neues von mir. Leider war ich in der letzten Zeit viel Beschäftigt und bin nicht zum Schreiben gekommen. Aber diesen interessanten Fall will ich euch nicht vorenthalten. Vor zwei Wochen wurde ich zu Little Diva, einer Reitponystute aus Bindsachsen gerufen. Little Diva hatte das Problem, dass sie beim Reiten nach einiger Zeit unklar ging. Auch ihr Verhalten hat sich in letzter Zeit verändert. Die Besitzerin erklärte mir, dass sie sonst absolut brav und kinderlieb im Umgang, in letzter Zeit auch mal getreten hat. Nachdem ich sie mir im Stand, Schritt und Trab ausführlich betratet habe, fing ich mit meiner Untersuchung an. Waren die Beine zunächst unauffällig so zuckte sie allein bei der Berührung des Widerrists und der Rückenmuskulatur zusammen. Nachdem ich eine Blockierung der Brustwirbelsäule gelöst und die Rückenmuskulatur gelockert hatte, betrachtete ich mir den Sattel. Und da kam auch prompt die Reaktion der kleinen Diva. War sie während der Behandlung zunächst sehr kooperativ, so merkte man sofort als sie den Sattel nur sah wurde sie schon unruhig und wollte am liebsten weg. Nachdem ich den Sattel aufgelegt hatte, bestätigte er mir die Reaktion des Pferdes. Dadurch, dass die Kammerweite nicht passte, drückte er auf den Trapeziusmuskel und das bei jedem Schritt. Dass das Schmerzen verursacht und auch ein unklares Gehen zur Folge haben kann, kann man sich gut vorstellen.

Nach der Osteopathischen Behandlung habe ich Little Diva noch ein Kinesiotape entlang der Rückenmuskulatur geklebt um dort die erhöhte Muskelspannung zu regulieren.

Gestern, also 2 Wochen später war ich zur zweiten Behandlung da und es war schön zu sehen wie viel sich in der Zeit verändert hatte. Diva war viel entspannter und fing an die Behandlung richtig zu genießen. Dies war ihr in der ersten Behandlung auf Grund der Schmerzen nicht möglich. Die Verspannungen der Rückenmuskulatur waren deutlich reduziert. Nicht zuletzt dank der guten Mitarbeit der Besitzerin, die in der Zwischenzeit mit ihr gearbeitet hat ( natürlich ohne Sattel). Sie berichtete mir dass Little Diva auch im Umgang viel gelassener war. Der Sattel kann glücklicherweise angepasst werden und dann steht demnächst einem gesunden, schmerzfreien Reiten nichts mehr im Weg.

 

Die Pferde zeigen einem was ihnen gut tut und was nicht. Deshalb achtet immer darauf wie sie reagieren ;)

Wenn auch dein Pferd Rückenschmerzen durch einen unpassenden Sattel oder andere Probleme hat ruf mich an und wir finden einen Termin :)

Welche Erfahrung hast du mit einem unpassenden Sattel gemacht? Ich freue mich auf deine Kommentare.

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Kommentare: 1
  • #1

    Mia (Freitag, 28 Juni 2019 07:55)

    Hallo,
    Ich habe letztes Jahr im September meinen Isi-Wallach gekauft. Er ist sehr kurzrückig und die Sattelsuche gestaltete sich von Anfang an nicht so einfach. Ich habe leider, da er mein 1. Eigenes Pferd ist, sehr wenig Erfahrung und keine Vergleichsmöglichkeiten bei Sattlern und Co., ob meiner einen guten Job gemacht hat oder nicht, kann und möchte ich nicht beurteilen. Jedenfalls hat der 1. Sattel, obwohl offiziell für gut befunden, nach kurzer Zeit nicht mehr gepasst und gemerkt haben wir das erst viel später, als er anfing zu lahmen. Er hatte sich von Anfang an immer verspannt (auch schon vor dem Kauf), wenn man ihm einen Sattel aufgelegt hat, daher dachten wir, es wäre evtl eine alte Angewohnheit, die sich mit der Zeit gibt. Nach einigen Wochen (Monaten) ging es ihm wieder viel besser. Sattelsuche Teil 2 begann und als wir einen weiteren fanden, der uns für passend erklärt wurde, waren wir natürlich Happy. Es ging wieder ein paar Monate gut, dann fing die Lahmheit auf dem gleichen Bein plötzlich wieder an (ohne dass er vorher beim Reiten unterm Sattel Anzeichen gegeben hätte, lediglich das anspannen vor dem sattelauflegen wurde deutlicher, daraufhin habe ich aber diesmal auch direkt reagiert). Diagnose Verspannungen hauptsächlich links, großflächiger Satteldruck (hat sich mit dem Fellwechsel überschnitten, sodass wir das auch erst mit dem Sommerfell richtig sehen konnten) und Blockaden im Lendenwirbelbereich und der Hüfte.. Ich war echt geschockt, dass es ihm wieder so schlecht geht. Da wir es vorher mit klassischen Baumsätteln versucht Haben, werde ich es, nach langen Gesprächen mit den unterschiedlichsten Fachleuten (eine qualifizierte Person hat mir jetzt nicht mehr ausgereicht), mit einem qualitativ hochwertigen und Baumlosen Sattel versuchen. Ich hoffe einfach, dass mein armes Pony bald keine Probleme mehr hat (wir stecken noch mitten im Heilungsprozess) und sich endlich mit mir als seinem Reiter und einem dann hoffentlich endlich passenden und angenehmen Sattel Wohlfühlen und Vertrauen fassen kann.
    Ich ärgere mich heute, dass ich nicht gleich auf mein Bauchgefühl gehört habe und mir auch von Anderen habe einreden lassen, ich wäre aufgrund meiner Unerfahrenheit etwas Hypersensibel und würde mir Probleme einbilden, wo keine wären.
    :(
    Man kann Jahrelange Erfahrung mit Pferden als RB haben, aber ein wirklich eigenes Pferd mit voller Verantwortung ist doch noch mal etwas ganz Anderes.
    Das waren unsere bisherigen Erfahrungen mit unpassenden Sätteln und daraus resultierenden Verspannungen mit Lahmheit. Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Gehe aber optimistisch an die Sache ran (oder versuche es zumindest). Meinem Pony geht es nach der 1. Chiro Behandlung jedenfalls schon um einiges besser. Er wird wieder agiler und läuft williger vorwärts, die Lahmheit hat sich auch schon etwas verbessert. Wir gehen spazieren und gymnastizieren leicht, nach Vorgaben der Ärztin. Es wird dennoch ein langer Weg werden. Ich werde beim nächsten Sattelkauf auch meine Chiro mit einbeziehen und auch den Trainingszustand unter diesem alle 4-6 Wochen kontrollieren lassen, damit wir diesmal hoffentlich eher merken, wenn etwas nicht rund läuft. Ich selbst werde mich auch mal ärztlich checken lassen (natürliche Schiefe oder mehr?) Und vermehrt Sport machen, der meinen Sitz und die Balance unterstützt (Pilates). Ich wünsche anderen Leidensgenossen alles Gute und hoffe, dass euch mein Bericht in irgendeiner Form hilft und sei es auch nur zum Trost, dass ihr nicht allein seid.
    Herzliche Grüße
    Mia